…ist wohl der Inbegriff britischer und irischer Geselligkeit. Hier trifft man sich zum (Dorf-)Tratsch, zum Geschäfte machen gleichermaßen wie zur Entspannung und last but not least zum gemeinsamen Musizieren.
Letzteres wird selten vororganisiert, zumindest in den wirklichen Countryside Pubs. Es fügt sich wie zufällig zusammen, wer mit welchem Instrument gerade da ist und schon geht es los. Auch meine Wenigkeit ist aufgefordert. Leider kann ich nur meine Hände als Instrument bei steuern, was gerne genommen wird und dem Spaß alles andere als einen Abbruch tut.
Schwatzen und musizieren macht durstig und hungrig. Wer sich jedoch einfach aus Gewohnheit an den Tisch setzt und auf Bedienung wartet, dem droht der Hungertod! Auch ich musste während meines ersten Urlaubs in Großbritannien diese Erfahrung machen, irgendwann anno Knipps des auslaufenden 20. Jahrhunderts. Nachdem ich mich innerlich über die Unhöflichkeit, nicht bedient zu werden, abgeregt hatte, habe ich ganz verstohlen die anderen Pubbesucher beobachtet und fand schnell heraus, was ich zu tun habe, um nicht länger auf dem Trockenen zu sitzen.
Wie alle anderen gehe ich zum Tresen und gebe dort meine Bestellung auf. Ich warte, bis die Getränke fertig gezapft und zusammen gestellt sind, bezahle die Order und ballanciere Ale, Whisky, Cola & Co. an den Tisch. Mein Essen ist das Einzige, was mir vom Wirt höchst persönlich an selbigen gebracht wird.
Übrigens – während Pub-Food früher alles andere als einen guten Ruf hatte und teils wirklich ungenießbar war, so hat sich das total gewandelt. Das Aushängeschild eines jeden Pubs ist die „Soup of the Day“ (Tagessuppe), die besonders zur Lunchtime (Mittagszeit) sehr gefragt ist. Die Abendkarte im Pub bietet Dir zumeist eine gute Auswahl an Burgern, Pizza und Sandwiches zu bezahlbaren Preisen.
Was gibt es noch zu beachten?
Pommes heißen Chips oder French Fries. Für gewöhnlich findest Du neben Salz und Pfeffer auf dem Tisch die berühmte Braune Soße sowie Essig und Ketchup. Möchtest Du Mayo zu Deinen Chips musst Du sie ordern; das ist nämlich typisch „Kontinent“.
Bist Du in Schottland unterwegs und möchtest den Abend mit einem leckeren Whisky ausklingen lassen, so solltest Du den Fauxpas vermeiden, Whisky on the Rocks zu bestellen. Das ist total amerikanisch und kommt quasi einer Majestätsbeleidigung gleich, schmunzel!
Globalisierung hin oder her; es ist nach wie vor etwas dran an dem Spruch: andere Länder, andere Sitten!
